14. / 15. November 2009
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Projekttag des Deutschen Olympischen Sportbundes,
Ingolstadt, 14. / 15. November 2009

( fa ) Centa Hollweck, Kreisvorsitzende des BLV-Kreises Passau und Frauenbeauftragte des Bayerischen Leichtathletik Verbandes war am Wochenende in Ingolstadt anlässlich eines intensiven Selbstbehauptungs- und Verteidigungskurs, der im Rahmen eines Projekttages des Deutschen Olympischen Sportbundes stattfand, im Einsatz.

Nachfolgendes Bild mit Artikel wurde im Lokalteil des Ingolstädter „Donaukurier“ veröffentlicht.

Lachend durch die "Gasse des Schreckens"

Ingolstadt (DK) Viele Frauen und Mädchen erleiden mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder seelische Gewalt. "Es kann jede von uns treffen", warnte denn auch Sozialministerin Christine Haderthauer bei einem Projekttag des Deutschen Olympischen Sportbundes in Ingolstadt.

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"Fass mich nicht an!": Mit Übungen stärkten sich die Frauen bei einem intensiven Selbstbehauptungs- und -verteidigungskurs, der im Rahmen eines Projekttages des Deutschen Olympischen Sportbundes in Ingolstadt stattfand – und bei allem Ernst sichtlich Spaß machte – Centa Hollweck, hier lachend im Vordergrund.  Foto: Stadik
 

Für manche Frauen ist die "Gasse des Schreckens" wahrlich kein Problem: "Du musst halt boxen", meinte eine grauhaarige Dame lachend, nachdem sie sich zielstrebig und unaufhaltsam ihren Weg durch die Reihen der schubsenden und haltenden Kursteilnehmer gebahnt hatte. Die Übung, die von den Kampfsportlerinnen Tanja und Margot in der Turnhalle des Scheiner-Gymnasiums angeleitet wurde, stellte eine typische Pöbel-Szene in einer vollen Diskothek oder U-Bahn nach. "Wichtig ist der direkte Augenkontakt, ein aufrechter Gang, eine ruhige Atmung und eine klare Stimme", empfahlen die Trainerinnen. Denn: "Gegner werden nicht so schnell angegriffen wie Opfer", betonte die Jiu-Jitsu-Expertin Margot.

Der intensive Selbstbehauptungs- und -verteidigungskurs für Frauen und Männer war Teil des Projekttages unter dem Motto "Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns", den der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Samstag in Ingolstadt veranstaltete. Zum Auftakt betonte die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer, wie wichtig die innere Einstellung für die Sicherheit von Frauen sei, und verdeutlichte das mit einem Beispiel aus ihrer Schulzeit. Das Gerangel mit dem Klassenmacho ging damals für die wehrhafte Ingolstädterin glimpflich aus, denn: "Ich hatte meine kurze Lederhose an." Zugleich prangerte Christine Haderthauer an, dass Gewalt bereits mit der Verniedlichung von Frauen beginne. "Die gesellschaftliche Arbeit an den Rollenbildern gehört zur Gewaltprävention," stellte die Ministerin daher klar.
Auch Marianne Frinken, die Leiterin des Ingolstädter Frauenhauses, schilderte die vielen Facetten, die Gewalt gegen Frauen habe. "Es ist sehr wichtig, dass Regeln gelernt, akzeptiert und eingehalten werden", sagte Marianne Frinken. Eine Politik der Null-Toleranz forderte die DOSB-Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers, die die wichtie Rolle des Sports für das Selbstbewusstsein von Frauen betonte. Auf Hilfsangebote machten Gerti Achtner, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, und Charlotte Hofmann vom Polizeipräsidium Oberbayern aufmerksam. "Wir wollen Frauen dazu ermutigen, bei Gewalttaten Strafanzeigen zu stellen", sagte die Polizistin, die als direkte Ansprechpartnerin für Opfer zur Verfügung steht.

Von Michael Stadik

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Aktualisiert am Dienstag, Januar 03, 2012